Der VDE-Ausschuss „Studium, Beruf und Gesellschaft“ stellt angesichts der zunehmendenDigitalisierung von Gesellschaft und Arbeitswelt folgende sechs Thesen zurEntwicklung von Lehrinhalten in Schulen, beruflicher Aus- und Weiterbildung undHochschulen auf:1.Wesentliche Voraussetzungen zum Gelingen der weiteren Digitalisierung derArbeitswelt in Europa sind Bildung, Demokratie, Stabilität, Rechtsstaatlichkeitund Weltoffenheit.2.Keiner darf zurückbleiben und Leistungsstarke müssen gefördert werden. UnsereBildungsanstrengungen in den Schulen müssen sich aber vor allem auf das Mittelfeldder Schülerinnen und Schüler konzentrieren, um dort Bildungschancen zu wahren.3.Sowohl Computer als auch Werkbänke müssen als Elemente derArbeits- und Lebenswirklichkeit in den Schulunterricht integriert werden. Sie dienenbei den jüngeren Kindern als Lernangebot, in der Pubertät zur Lernmotivation undbei den jungen Erwachsenen bereits als selbstverständliches Arbeitsmittel.4.Alle, die das tertiäre Bildungssystem durchlaufen haben, müssen über Grundkompetenzender Digitalisierung verfügen und sich selbständig fortlaufend weiterbilden.5.Der angemessene Umgang mit einer Flut zweifelhafter Informationen, mit komplexenSachzusammenhängen und mit persönlichen Daten muss in einer weiter vernetztenWelt gelebter Bestandteil des Schulalltags werden.6.Auch die Berufstätigen müssen den Wandel meistern können. Dabei ist diekontinuierliche persönliche Weiterentwicklung eine der Säulen einererfolgreichen Digitalisierung. Berufsbildungseinrichtungen, Akademienund Hochschulen müssen die berufliche Weiterbildung endlich als vollwertigegesellschaftliche Aufgabe übertragen und damit auch finanziert bekommen.