Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb (FNN) im VDE hat bereits im Jahr 2011 die Bandbreite der technischen Herausforderungen beim Spannungsebenen übergreifenden Umbau der Verteilungsnetze dargestellt. Darin werden die vielfältigen zu lösenden Fragestellungen bereits grob skizziert. Für die weitere Bearbeitung im Rahmen einer geeigneten Roadmap sind hierzu weitergehende Detailfragen zu klären und entsprechende vertiefende Untersuchungen durchzuführen.
Der vorliegende FNN-Hinweis leistet basierend auf einen weiterführenden Beitrag zur Strukturierung der mit Vorrang zu behandelnden grundsätzlichen Fragestellungen in der Niederspannung und zeigt hierzu erste Lösungsansätze auf, die aus technisch/betrieblicher Sicht und zur Aufrechterhaltung eines sicheren Systembetriebes näher untersucht werden müssen. Dabei ist auf ein vertretbares Aufwand/Nutzen-Verhältnis zu achten, um volkswirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu fördern. In der Vergangenheit wurden bereits für den Anschluss und den Betrieb von Erzeugungsanlagen an Hoch- und Mittelspannungsnetzen wesentliche technische Anforderungen erarbeitet und werden seither in der Praxis umgesetzt.
Die nun vorliegende VDE-Vorschrift VDE-AR-N 4105 definiert bereits erste notwendige technische Anforderungen für dezentrale Energieerzeugungsanlagen im Niederspannungsnetz, um die Netz- und Systemstabilität sicher zu stellen. Die Task Force „Integration dezentraler Erzeugungsanlagen“ im VDE|FNN hat wichtige Aspekte - im wesentlichen für Niederspannungsnetze - identifiziert, die in dieser VDE-Anwendungsregel noch nicht abschließend geklärt werden konnten und weiter untersucht werden müssen. Dies sind vor allem die statische Spannungshaltung, das Verhalten im Fehlerfall und die Inselnetzerkennung.
